Sie rauben keine Bank aus – sie werden Bankvorstand

In seinem Vortrag "Psychopathie und Co-Psychopathie in Politik und Alltag" stellte Dr. Bernd Bauer im Rahmen einer Veranstaltung des Ortverbandes der GRÜNEN Forschungen zur Psychopathie dar. Details dieser Persönlichkeitsstörung und ihrer oft schwerwiegenden sozialen Auswirkung seien allgemein oft wenig bekannt.

18.07.17 –

Sie rauben keine Bank aus – sie werden Bankvorstand

In seinem Vortrag "Psychopathie und Co-Psychopathie in Politik und Alltag" stellte Dr. Bernd Bauer im Rahmen einer Veranstaltung des Ortverbandes der GRÜNEN Forschungen zur Psychopathie dar. Details dieser Persönlichkeitsstörung und ihrer oft schwerwiegenden sozialen Auswirkung seien allgemein oft wenig bekannt.

Im Mittelpunkt von Vortrag und Diskussion standen dabei die Auswirkungen auf die Gesellschaft. "Psychopathen sind bei der Durchsetzung ihrer Eigeninteressen oft überdurchschnittlich erfolgreich, da sie nicht von Skrupeln gebremst werden und durchaus intelligent sein können", so Dr. Bauer. "Als Folge findet sich ein signifikant erhöhter Anteil dieser persönlichkeitsgestörten Menschen sowohl Gefängnissen wie auch in den Vorstandsetagen großer Firmen und Konzerne, sowie in der Führungsebene der Politik."

Ziel der Veranstaltung sei es, auf dieses Problem aufmerksam zu machen, weil es spürbare Auswirkungen auf das Wirtschafts- und Staatssystem hat und möglicherweise auch viele Kriege und die prekäre ökologische Lage des Planeten erklärt. Insbesondere hinterfragte der Vortrag auch, wie es zu Massenbewegungen kommen kann, durch die Führungsfiguren mit solchen Charaktereigenschaften Unterstützung finden. "Wie sind die Menschen gestrickt, die solchen Leuten folgen?" Diese "Co-Psychopathen" stehen in wechselseitiger Abhängigkeit zu ihren Führungsfiguren.

In diesem Zusammenhang wies Dr. Bauer auch darauf hin, dass es bei der Psychopathie nicht um ein "Schwarz-Weiß-Phänomen" gehe, sondern um das Ausleben von eigennützigen Charaktereigenschaften, die mit den ebenfalls in der menschlichen Natur angelegten verantwortungsbewussten und prosozialen Eigenschaften mehr oder weniger erfolgreich konkurrieren. Jede und Jeder trage auch einen "schwarzen" Teil in sich. Hier gebe es in Erziehung, Allgemeinbildung und Politik Ansätze, auf mögliche Veränderungen hinzuarbeiten.

Marian Husmann, Sprecher des grünen Ortsverbandes, freut sich über das Interesse der knapp 30 Zuhörerinnen und Zuhörer. "Der Umgang mit der Problematik ist auch eine Bewusstseinsfrage. Wir hoffen, mit dieser Veranstaltung einen kleinen Beitrag geleistet zu haben."

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