Dat Pöggsken März 2007 Nr. 63

"Guten Tag"

"Klimaschutz" könnte glatt das Wort des ersten Quartals 2007 werden. Nach dem Orkan "Kyrill" im Januar und der Vorstellung des Weltklimaberichtes Anfang Februar gab es plötzlich eine Art Durchbruch für ernsthaftere Maßnahmen zum Schutz von Klima und Umwelt.

Bündnis 90/DIE GRÜNEN haben das Thema in Telgte bereits im Januar aufgegriffen, eine Veranstaltung zu den Auswirkungen des Klimawandels im Münsterland organisiert und ein Bündel von Anträgen in den Rat eingebracht (mehr dazu in dieser Ausgabe). In den nächsten 10 - 15 Jahren muss und wird sich zeigen, ob wir in der Lage sind, die von Menschen gemachten Klimabelastungen dauerhaft zumindest abzumildern.

Die nächste Herausforderung für unsere Stadt heißt "Demographischer Wandel". Telgte wird noch ein paar Jahre von Zuzügen profitieren, dann geht die Zahl der Einwohner/innen vermutlich zurück. Was das für die technische Infrastruktur der Stadt heißt (Wasser, Abwasser, Straßen, Gebäude etc.), aber auch für Kindergärten, Schulen und Kulturangebote - darauf müssen nun Politik und Verwaltung Antworten finden und Vorkehrungen treffen.

Wenn Sie diese "Pöggsken"-Ausgabe in Händen halten, ist der städtische Haushalt 2007 vermutlich schon verabschiedet. Zumindest das Ergebnis steht schon fest, denn außer der SPD werden alle Fraktionen mit Ja votieren. Auch Bündnis 90/DIE GRÜNEN werden dem Haushalt in diesem Jahr zustimmen, weil es durchaus einige positive Beschlüsse gab. Vor allem wurde die unsinnige Bauplanung "Telgte Nord-Ost" im Klatenberg gestoppt - eine alte Forderung der GRÜNEN. Aber auch in anderen Bereichen hat sich einiges getan - aber lesen Sie doch selbst auf den folgenden Seiten ...

Und im übrigen läuten wir mit dieser Ausgabe dann auch den Frühling ein! Den haben wir uns nämlich jetzt alle redlich verdient. Eine schöne Osterpause und angenehme Lektüre wünscht Ihnen

Ihre Pöggsken-Redaktion

Klimaschutz in Telgte - Antragsinitiative der GRÜNEN

Mit der Veröffentlichung des Weltklimaberichtes der UNO von Anfang Februar steht fest, dass der zu beobachtende Klimawandel von Menschen gemacht ist. Spätestens jetzt müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um die prognostizierten zum Teil dramatischen ökologischen und wirtschaftlichen Folgen zumindest abzumildern. Dazu sollte nach Auffassung der GRÜNEN auch die Stadt Telgte einen größeren Beitrag leisten als bisher.

Mit einem ganzen Bündel von Anträgen machte die Ratsfraktion jetzt den Versuch, das Thema Klimaschutz systematischer und mit mehr Nachdruck anzugehen. Im Anschreiben an Bürgermeister Dr. Meendermann heißt es dazu: "Dabei erkennen ausdrücklich die in den vergangenen Jahren schon eingeleiteten oder umgesetzten Maßnahmen zur Energieeinsparung und zum effizienten Energieeinsatz in der städtischen Zuständigkeit an. Dennoch sehen wir weitere Handlungsfelder, auf denen die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger aktiv werden könnten und müssten."

Die Handlungsvorschläge, die die Fraktion zur Ratssitzung am 20. März einbrachte, stellen für die GRÜNEN kein abgeschlossenes Paket dar, sie sind vielmehr erste Überlegungen, von denen sie wünschen, dass sie um weitere Initiativen der Verwaltung wie auch der anderen Ratsfraktionen ergänzt werden können.

Neben verschiedenen Anträgen zu konkreten Maßnahmen der Stadt und der Stadtwerke Telgte (siehe gesonderte Berichte), wurden folgende Fragen von den GRÜNEN angesprochen:

  1. Vor einigen Jahren hat der Rat auf Antrag der CDU-Fraktion beschlossen, die Nutzung von Dachflächen auf öffentlichen Gebäuden (Schulzentrum, Rathaus) für Photovoltaik und/oder Sonnenkollektoren zu prüfen bzw. umzusetzen.
    Wie ist hierzu der aktuelle Sachstand? Welche Möglichkeiten einer Ausweitung der Flächenbereitstellung zur Nutzung von Sonnenenergie sieht die Stadtverwaltung?
  2. Welche Möglichkeiten bestehen nach derzeitiger Rechtslage zur Nutzung von Wind-energie mit Kleinwindanlagen (z.B. Rotor bis 3 Meter, Höhe ca 10-15 Meter), die insbesondere im ländlichen Raum sehr interessant sein können? Welche Auflagen bestehen derzeit für eine private Errichtung und den Betrieb solcher Kleinwindanlagen?
  3. Wann wurde die Straßenbeleuchtung im Gebiet der Stadt Telgte zum letzten Mal grundlegend auf Möglichkeiten zur Energieeinsparung mittels technischer Umstellung überprüft? Welche Potenziale zur Energie-Effizienzsteigerung der Straßenbeleuchtung sieht die Verwaltung derzeit und welche Investitionskosten wären dafür erforderlich
  4. Welche Möglichkeiten sieht die Stadtverwaltung zur Schaffung einer größeren stadt-nahen Waldfläche südlich bzw. südöstlich und südwestlich im Anschluss an die vorhandenen Baugebiete? Welche Potenziale zur CO
  5. 2-Bindung und zur ökologischen Aufwertung könnten nach Einschätzung der Verwaltung durch die Anlage eines "Stadtwaldes" mit standortgerechten heimischen Gehölzen und Bäumen erreicht werden?

w.p.

ALD vorläufig gerettet
Wie kann man einen Anrufliniendienst "missbrauchen"?

Die Wortwahl ließ schon aufhorchen: In den Anträgen von CWUWG und FDP zum Anrufliniendienst war vom "Missbrauch des ALD" die Rede. Was damit genau gemeint sein soll, blieb ziemlich diffus, zumal der Vertreter der CWUWG-Fraktion offenbar gar nicht so recht wusste, was ein ALD ist, wie er funktioniert und wer ihn wann und zu welchen Konditionen nutzen kann.

Um das Wichtigste vorweg zu nehmen: Der Anrufliniendienst ist gerettet. Vorläufig! Denn die Verwaltung hat nun den Auftrag erhalten, eine umfassende Vorlage zum ALD und den gesamten Rahmenbedingungen zu fertigen und dem Hauptausschuss zur Beratung vorzulegen. Erklärtes Ziel ist es dabei, zu einer Reduzierung der Kosten zu kommen. Und das könnte durchaus bedeuten, dass es zu Einschränkungen des Angebotes im ÖPNV (Öffentlicher Personen Nah-Verkehr) kommt.

Dies wäre aus Sicht der GRÜNEN ganz schlecht: Für Westbevern (Dorf und Vadrup), für die Jugendlichen, die auf den ALD angewiesen sind, für die Schüler/innen, die den ALD nutzen, weil der Unterricht zunehmend auch nachmittags stattfindet, und letztlich für alle, die auf das eigene Auto verzichten wollen (oder keins haben) und die ALD-Linien nutzen.

Weil die Stadtverwaltung still und heimlich in einer Randnotiz des Haushaltsplanes darauf hingewiesen hatte, dass sie zum September 2007 die Verträge für den ALD kündigen wolle, hatte es - zum Glück! - eine breite ablehnende Reaktion von Leser/innenbriefen über Unterschriftensammlungen bis zu Anrufen und Protesten gegeben. Vor diesem Hintergrund wollten auch die Ratsfraktionen keine schnelle Kündigung, sondern erst einmal eine Klärung der Fakten.

Bündnis 90/DIE GRÜNEN hatten dazu beantragt:

  1. Die derzeit bestehenden ÖPNV-Leistungen des Anrufliniendienstes bleiben in vollem Umfang bestehen, d.h. es findet keine Kündigung des ALD zum 01.09.2007 statt.
  2. In die künftige Leistungsgestaltung eines ÖPNV-Angebotes nach Westbevern-Vadrup werden die Anforderungen an den Schulbusverkehr eingebunden, die sich aus einer zunehmenden Ausweitung von Unterricht in die Nachmittagsstunden ergeben.
  3. Die Verwaltung wird beauftragt, bei den zuständigen Stellen und Anbietern die Einrichtung einer regulären ÖPNV-Anbindung von Westbevern-Vadrup zu beantragen.

Der Anrufliniendienst stellt für viele Einwohner/innen aus Westbevern-Vadrup, insbesondere für Jugendliche und/oder Menschen ohne Führerschein oder Auto, eine - wenn auch behelfsmäßige - Anbindung an das ÖPNV-Liniennetz und die umliegenden Zentren dar. Dieses Angebot einfach zu kündigen, hieße diesen Einwohner/innen die Möglichkeit zur Mobilität zu nehmen.

Aus diesem Grunde sollte nicht nur eine Aufrechterhaltung des ALD gewährleistet werden. Vielmehr sollte sich die Stadt Telgte mit ganzer Kraft für die Einrichtung einer regulären ÖPNV-Anbindung von Westbevern-Vadrup einsetzen.

Jetzt bleibt zunächst die Prüfung der Verwaltung und die Empfehlung für die Zukunft des Anrufliniendienstes abzuwarten. In der ersten Runde konnte die Streichung des Angebotes verhindert werden. Runde zwei ist noch nicht eröffnet...

w.p.

Genug ist genug!
Machen Sie Atomstrom unverkäuflich!

Nach der faktischen Aufkündigung des Atomkonsenses durch die Atomkraftwerksbetreiber RWE, E.on, Vattenfall und EnBW rufen Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen die Menschen in Deutschland auf, ihre Macht als Verbraucher einzusetzen und sich von den

Atomkonzernen zu trennen. Wechseln Sie jetzt Ihren Stromlieferanten. Erteilen Sie dem Wortbruch der Konzerne mit der Aufkündigung Ihrer Vertragsbeziehungen eine angemessene Antwort. Sie haben es in der Hand: Für umweltfreundliche Energie - gegen Atomstrom!

Es kostet Sie fünf Minuten.

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,

in diesen Monaten werden wir Zeugen eines beispiellosen Wortbruchs. Die vier mächtigsten Energiekonzerne im Lande wollen sich von der Atomkonsensvereinbarung verabschieden, die sie selbst im Juni 2000 gemeinsam mit der damaligen Regierung unterzeichnet haben. "Beide Seiten werden ihren Teil dazu beitragen, dass der Inhalt dieser Vereinbarung dauerhaft umgesetzt wird", hieß es damals. Und heute?

Als erstes Unternehmen hat der Essener Energiekonzern RWE Ende September mit seinem Antrag auf Laufzeitverlängerung für den 1975 in Betrieb gegangenen Reaktor Biblis A den Atomkonsens aufgekündigt. Die Aussicht auf Sonderprofite in Höhe von rund 250 bis 300 Millionen Euro pro Jahr wiegt für RWE-Chef Harry Roels schwerer als die Sicherheit und der erklärte Wille der Mehrheit der Bevölkerung. Und auch Biblis B soll nach RWE-Willen nicht vom Netz.

Roels steht mit seinem Wortbruch nicht allein. Auch Wulf Bernotat (E.on), Klaus Rauscher (Vattenfall Europe) und Utz Claassen (EnBW) wollen die zur Stilllegung anstehenden Altreaktoren Brunsbüttel und Neckarwestheim 1 länger betreiben als vertraglich zugesichert. Die Meiler sollen über den nächsten Bundestags-Wahltermin gerettet werden - in der Hoffnung auf eine Regierung, die nach 2009 den Atomkonzernen zu Diensten ist.

Zeigen Sie den Atomstromproduzenten die rote Karte! Nehmen Sie Ihre Verbrauchermacht wahr! Vollziehen Sie mit ein paar Briefzeilen oder ein paar Klicks im Internet Ihren persönlichen Atomausstieg, um gemeinsam mit vielen anderen Druck für die Stilllegung der Reaktoren zu machen.

Die Entscheidung liegt bei Ihnen!
Atomausstieg -
so einfach geht‘s...

1. Anbieter aussuchen

Entscheiden Sie sich für einen Ökostromanbieter. Wir empfehlen Ihnen vier bundesweite Anbieter. Kurzinformationen zu diesen Anbietern und ihren Preisen finden Sie in diesem Flyer. Wenn Sie mehr wissen wollen, schauen Sie auf unserer Internet-Seite (www.atomausstieg-selber-machen.de) vorbei oder nutzen Sie die für Anrufe aus dem deutschen Festnetz kostenfreie Info-Hotline (0800 - 7 62 68 52).

2. Vertrag ausfüllen

Füllen Sie den Vertrag mit Ihrem neuen Ökostromanbieter unter Angabe Ihrer Zählernummer aus. Den Vertrag können Sie sich entweder auf unserer Homepage herunterladen oder bei der Info-Hotline anfordern.

3. Vertrag unterschreiben und abschicken

Ihr neuer Ökostromanbieter erledigt alles Weitere für Sie, insbesondere organisiert er auch die Kündigung gegenüber Ihrem alten Stromlieferanten. Sie werden übergangslos Kunde des von Ihnen ausgewählten Ökostromanbieters - Wechselgebühren entstehen nicht.

Fertig!

Wohin wechseln?

Wir empfehlen als bundesweites Aktionsbündnis vier überregionale Ökostromanbieter: EWS Schönau, Greenpeace energy, LichtBlick und die Naturstrom AG. Diese Anbieter haben keine eigentumsrechtlichen Verflechtungen mit den Kohle- und Atomstromern. Und alle vier bieten Strom aus Erneuerbaren Energien und zum Teil auch aus gasgefeuerten Kraft-Wärme- Kopplungsanlagen an.* Die folgende Kurzdarstellung beruht auf eigenen Angaben der Anbieter:

Die EWS - Elektrizitätswerke Schönau beziehen einen großen Anteil ihres Stroms aus neuen regenerativen Anlagen. Außerdem ist im Strompreis der so genannte "Schönauer Sonnencent" enthalten, mit dem neue ökologische Stromerzeugungsanlagen der EWS-Kunden gefördert werden. Auf diese Weise sind bisher 900 neue Anlagen entstanden.

Ein Neukunde von Greenpeace energy eG wird spätestens nach 5 Jahren aus neu gebauten Anlagen versorgt. Ziel der Genossenschaft ist eine unabhängige Stromversorgung aus einer Hand: Produktion, Handel, Endkundenversorgung. Bereits 9 Millionen Euro wurden in Erneuerbare Energien investiert und weitere 39 Millionen Euro befinden sich in der Umsetzung.

Der von der LichtBlick GmbH & Co.KG gelieferte Strom ist zu 100 Prozent regenerativ erzeugt. Zurzeit errichtet LichtBlick für 14 Millionen Euro ein Biomasse- Heizkraftwerk in Bayern. Es wird Strom für 12.000 Haushalte erzeugen.

Die Naturstrom AG liefert Strom zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien. Mit jeder verbrauchten Kilowattstunde fließt 1,0 Cent (netto) direkt in den Bau von neuen Erzeugungsanlagen. Über 120 neue, zusätzliche Erzeugungsanlagen für Strom aus Sonne, Biomasse, Wind und Wasserkraft wurden so bereits gebaut.

Eine Initiative von: Deutsche Umwelthilfe, BUND, DNR, NABU, Greenpeace, bund der ergieverbraucher, x-tausendmal quer, Robin Wood,BBU, Forum Umweltstiftung, urgewald, Grüne Liga, WWF, IPPNW

gefördert von der Bewegungsstiftung

Was kostet der Stromwechsel?

Deutschlands kann er sogar billiger sein. Wechselgebühren fallen nicht an. Im Detail:




Münstersche Zeitung:
Komplette Redaktion freigestellt

Erinnern Sie sich noch an das plötzliche Verschwinden der Münsterschen Zeitung aus Telgte vor fünf Jahren? Von heute auf morgen wurde die Telgter Ausgabe eingestellt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verloren ihren Arbeitsplatz in Telgte. Das ist jedoch nichts im Vergleich zu dem, was Verleger Lambert Lensing-Wolff Anfang dieses Jahresentschieden hat: Die komplette Redaktion in Münster wurde freigestellt.

Schon im November war die Redaktion aus dem Pressehaus am Theater ausgelagert worden. Begründung: Die obere Etage solle vermietet werden. Unter schwierigen Umständen musste die Redaktion im Druckhaus am Rande der Stadt weiterarbeiten.

Im Januar verkündete dann Verlagsleiter Lutz Schumacher auf einer Redaktionsversammlung, dass fast die komplette Redaktion freigestellt werde. Kurz darauf wurden Handys und PCs der MitarbeiterInnen gesperrt. Der Auftrag zur Erstellung des Lokalteils wurde an die Tochterfirma Media Service GmbH & Co. KG weitergegeben, wo jetzt ein komplett neues Redaktionsteam arbeitet – und zwar im Pressehaus am Theater.

Begründet wird der drastische Schritt der Freistellung mit der schlechten Arbeit der bisherigen Redaktion. Das Qualitätsniveau sei "unterirdisch" gewesen, die Redaktion "reformunfähig". Die Freisetzung sei eine "Notoperation" gewesen.

Die betroffenen MitarbeiterInnen empfinden solche Herabwürdigungen als "massive Rufschädigung". Es habe immer Bereitschaft zur Weiterbildung gegeben, Vorschläge zur Verbesserung seien jedoch am Widerstand der Redaktionsleitung gescheitert. Besonders treffe eins: Die Redaktion sei "kein Krebsgeschwür, das in einer ‚Notoperation‘ zu entfernen sei".

War das angeführte Argument des angeblich schlechten Qualitätsniveaus wirklich entscheidend? Dann wundert es, dass der bisherige Chefredakteur, Claus-Jürgen Spitzer, weiter für die Münstersche Zeitung arbeitet. Schließlich lagen Inhalt und Qualität des Lokalteils in seinem Verantwortungsbereich. Wäre das Niveau wirklich unterirdisch gewesen, hätte er doch Schritte zu einer Verbesserung unternehmen müssen.

Gewerkschafter vermuten, dass es bei der Verlagerung der Arbeit in eine neue Redaktion um finanzielle Erwägungen ging. Die Konditionen, unter denen die neuen Redakteure arbeiten, dürften deutlich schlechter als die Konditionen der alten Redaktion sein. Als "skandalös und zynisch" wird deshalb die Vorgehensweise vom Presseverein Münster-Münsterland des Deutschen Journalistenverbandes bezeichnet.

Auch die Münsteraner Öffentlichkeit lässt das Vorgehen der Verlagsleitung nicht kalt: Es wurden innerhalb kurzer Zeit rund 1000 Unterschriften gegen die Freisetzungen gesammelt. Zu einem Solidaritätskonzert für die freigesetzten Redakteure mit Götz Alsmann und Steffi Stephan kamen 800 Zuschauer. Vereinzelt kam es zu Boykottaufrufen gegen die Münstersche Zeitung und es soll Abo-Kündigungen im dreistelligen Bereich gegeben haben. U.We.

Klimawandel – Auch im Münsterland?

So lautete der Titel einer Veranstaltung der Grünen, ursprünglich angesetzt für den 18. Januar dieses Jahres.

Ausgerechnet wegen des Sturmes Kyrill jedoch, der genau an diesem Tag über Deutschland hereinbrach, musste die Veranstaltung abgesagt und auf den 14. Februar verschoben werden.

In seinem Vortrag auf der gut besuchten Veranstaltung machte Prof. Dr. Otto Klemm, Klimatologe der Uni Münster, deutlich, dass das Münsterland, wie auch schon bei dem Sturm Kyrill relativ glimpflich davon kommen wird, was die direkten Auswirkungen betrifft. Die Sommer werden heißer, die Winter nasser werden. Dadurch steigt die Gefahr von Überschwemmungen und die Landwirtschaft wird sich auf längere Trockenperioden einstellen müssen, was aber aller Voraussicht nach durch eine veränderte Sortenauswahl auch möglich sein wird. Unwetter im Stil Kyrills werden in Häufigkeit und Intensität stark zunehmen. Insgesamt aber wird im Münsterland, wie auch bisher, eine zuverlässig zu erwartende Regenmenge die Versorgung mit Trinkwasser sicherstellen und das ist wesentlich.

In diesem Zusammenhang entstehen aber auch die größeren Probleme. Große Teile der Weltbevölkerung werden ihre Trinkwasserversorgung verlieren und entsprechend Wanderungsbewegungen auslösen. Ebenso werden ca. 700 Millionen Menschen in den Küstenregionen der Länder, die nicht die wirtschaftliche Kraft besitzen, ihre Küsten zu schützen, ihren Lebensraum durch den steigenden Meeresspiegel verlieren. Diese Wanderungsbewegungen werden zum einen direkt auf uns zukommen, andererseits werden wir gezwungen sein, erhebliche Anstrengungen zu unternehmen, um die Auswirkungen in anderen Teilen der Welt abzu lindern oder zu kompensieren.

Wichtig ist noch ein Detail zum Abschmelzen der Gletscher, dem in den Medien viel Aufmerksamkeit gewidmet wird: Gletscher werden von uns in erster Linie als touristische Attraktion wahrgenommen. In vielen Bergregionen sind die sich unterhalb der Gletscher befindenden Gletscherseen aber in erster Linie die einzigen Trinkwasserquellen, da auf Grundwasser nicht zurück gegriffen werden kann.

Da ein Klimawandel zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr verhindert werden kann, so das Resümee, müssen größte Anstrengungen unternommen werden, um die Stärke der Veränderungen und damit die Auswirkungen wenigstens in Grenzen zu halten. Dies muss ein Schwerpunkt der Politik während der nächsten 20 Jahre auf allen Ebenen und so auch in Telgte sein.

g.k.

CO2 - Einspartipps

Oft entsteht der Eindruck, dass CO2 Einsparungen nur durch große Maßnahmen erreicht werden können.
Das dass so nicht zutrifft, beweist zum Beispiel der WISO-Energiespartipp.
Hier werden monatlich die besten Spartipps prämiert und vorgestellt.

Der WISO-Energiespartipp des Monats Oktober von Holger Börchers:

Funkgesteuerte Steckdosen für Stand-by-Geräte

Alle Geräte, die nach dem Ausschalten auf Stand-by gehen, an Steckdosenleisten anschließen. Zwischen Steckdose und Steckdosenleiste jeweils eine funkgesteuerte Steckdose installieren (ab etwa 10,- Euro). Mit der Fernbedienung lassen sich alle "stillen Verbraucher" komplett ausschalten, wenn man sie nicht braucht. Das ist komfortabel und preiswert!"

Allein in einem durchschnittlich ausgestatteten Haushalt lassen sich durch die Vermeidung von Leerlaufverlusten rund 440 kWh und etwa 80 Euro Stromkosten im Jahr sparen.

Weiterführende Informationen gibt es im Internet unter

www.klima-sucht-schutz.de

Die Kampagne "Klima sucht Schutz" motiviert, sich aktiv am Klimaschutz zu beteiligen und dabei Geld zu sparen – mit interaktiven Energiespar-Ratgebern, Heizspiegeln, einem Klimaquiz sowie Portalpartnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Politik.

www.co2online.de

co2online ist Projektträger der Klimaschutzkampagne,die vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Die Kampagne hat zum Ziel, in privaten Haushalten, Gewerbe und Handel Energie einzusparen und die Emission von Kohlendioxid zu verringern.

 

Rendite vom Dach

Lieber in eine Solaranlage und die Zukunft investieren, als Geld auf einem niedrig verzinsten Sparkonto liegen lassen. So könnte man die Motivation der Familie Bauer zusammenfassen, in eine Photovoltaikanlage zu investieren. Mittlerweile ist eine schicke 20m² Photovoltaikanlage auf dem Haus im Telgter Innenstadtbereich errichtet. Installation und Genehmigungen waren problemlos und wurden von einer Fachfirma erledigt. Jetzt zahlen die Stadtwerke monatlich einen Abschlag für den umweltschonend erzeugten Strom.

Die Rendite kommt jetzt praktisch vom Dach!

 

Blockheizkraftwerk in Telgte

"Wat is ´ne Dampfmaschin´?" fragt ein zerstreuter Professor in der "Feuerzangenbowle" von 1942 seine Pennäler. Tatsächlich waren Dampfmaschinen damals modern. Tatsächlich auch sind sie es heute nicht mehr, und ebenso wenig sind es die heutigen Energieerzeuger von RWE & Co.Also : Wat is ´n Blockheizkraftwerk (BHKW)?

Bei sämtlichen konventionellen Kraftwerken wird durch Verbrennung fossiler Brennstoffe oder durch Kernspaltung Wasser erhitzt und dadurch Turbinen zur Stromerzeugung angetrieben oder einfach Motoren betrieben, die einen Generator bewegen. Bei diesen Kraftwerken wird jedoch nur der kleinere Teil der potenziell vorhandenen Energie in Strom umgewandelt, der größere Teil wird in Wärme umgesetzt, die in die Atmosphäre abgegeben werden muss. Die Effektivität einer solchen Stromerzeugung liegt bei 35 – 40 %.

BHKW´s nutzen diese Wärme zum Heizen. Grundlage bildet ebenfalls in der Regel ein mit Gas betriebener Motor zur Stromerzeugung. Die bei der notwendigen Kühlung des Motors abfallende Wärme heizt über einen Wärmetauscher entweder direkt den Heizungskessel oder den Rücklauf, d. h. das Wasser, was abgekühlt aus den Heizkörpern kommt, bevor es im Kessel wieder erhitzt wird. Blockheizkraftwerke haben eine Effektivität von über 70%.

Um die Wärme auch sinnvoll verwenden zu können, muss das BHKW sich natürlich in direkter Nähe des Abnehmers, des zu beheizenden Wohnraumes befinden. So gibt es die Möglichkeit, eine kleine Anlage als Heizung in ein einzelnes Haus ein zu bauen oder ein zentrales Blockheizkraftwerk von vorn herein in ein neues Wohngebiet zu planen. Die Stadt Münster hat derzeit sieben solcher Anlagen in Betrieb. In Telgte wäre sicher das neue Baugebiet Süd-Ost ein geeignetes, denkbar wäre auch der Austausch der ohnehin abgängigen Heizungsanlage im Schulzentrum durch eine solche Anlage oder die Ausstattung des Freibades mit einem BHKW.

Die grüne Fraktion hat entsprechende Prüfaufträge an die Verwaltung als Antrag in die Ratssitzung eingebracht. Hoffen wir auf eine positive Resonanz auch in den anderen Fraktionen.

g.k. grüne ratsfraktion.

Wann kommt die Cafeteria für‘s Schulzentrum?
Fraktionen wollen jetzt Ergebnisse

Nachdem Ende Januar im Schul- und Kulturausschuss verschiedene Varianten für die Herrichtung eines Raumes zur Ausgabe einer warmen Mittagsmahlzeit im Schulzentrum vorgestellt worden waren, forderten nun mehrere Ratsfraktionen übereinstimmend, dann auch im städtischen Haushalt 2007 die Finanzmittel bereitzustellen, damit es möglichst noch in diesem Jahr losgehen kann.

Doch obwohl die Forderung nach einer Cafeteria am Schulzentrum schon alt ist, scheint eine Realisierung nicht ganz einfach. Zumal die Vorstellungen darüber, was genau mit einer "Cafeteria" oder einem "Raum zur Ausgabe einer warmen Mittagsmahlzeit" gemeint ist, durchaus unterschiedlich sind. Der Stadtverwaltung schwebte eher der Umbau eines Klassenraumes oder die Nutzung von Teilen der Aula (von Haupt- und Realschule) vor, um dort mittags ein warmes Essen ausgeben zu können. Andere verbinden mit dem Begriff "Cafeteria" eher ein Angebot, das auch tagsüber in den Pausen Anlaufstelle der Schüler/innen sein kann.

Und während die Fraktionen jetzt im Finanzausschuss eher auf’s Tempo drückten, legten die drei Schulleitungen der weiterführenden Schulen ein Schreiben vor, in dem sie anregten, noch einmal gemeinsam nach anderen Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Ziel sollte es nach ihrer Vorstellung sein, auf der Basis des im Frühjahr erwarteten Schulentwicklungsplans und mit Hilfe eines externen Fachplaners zu einer Lösung zu kommen, die einer Cafeteria näher käme und nicht boß den bestehenden Mangel beheben würde.

Am Ende der Beratungen wurde die Verwaltung beauftragt, bis Anfang Juni in Abstimmung mit den Schulleitungen und einem externen Planungsbüro weitere Lösungsmöglichkeiten zu prüfen und Planungen vorzustellen, damit eine Realisierung möglichst noch in der zweiten Jahreshälfte 2007 beginnen kann. Um die Umsetzung anfinanzieren zu können, wurden ferner 20.000,- Euro im Haushalt bereitgestellt, die auf Beschluss des Schulausschusses freigegeben werden könnten.

Jetzt müssen Rat und Verwaltung zeigen, dass es ihnen ernst ist mit der Realisierung dieser wichtigen Maßnahme für die Weiterentwicklung der Schulinfrastruktur.

w.p.

"Diesen Sozialismus mache ich nicht mit!"

Der diesen Satz im Hauptausschuss Anfang März zornig hervorstieß, ist Vorsitzender der CDU-Fraktion im Telgter Rat und heißt Dr. Werner Allemeyer. Von ihm erwartet eigentlich auch niemand, dass er den Sozialismus offensiv unterstützt. Erwarten darf man allerdings durchaus, dass er die Interessen der Stadt Telgte unterstützt, doch damit tat er sich dieses Mal sehr schwer.

Was war passiert? Die SPD-Fraktion hatte eine Resolution an die Landesregierung eingebracht, die sich gegen die geplante Einschränkung der kommunalwirtschaftliche Betätigung der Städte und Gemeinden richtet. Die Kommunen sollen - so die auch von den GRÜNEN unterstützte Zielrichtung - wie bisher ihre Stadtwerke, Wirtschaftsbetriebe, Bäder- oder andere Gesellschaften zum Wohle der Einwohner/innen arbeiten lassen. Das aber ist der FDP im Düsseldorfer Landtag ein Dorn im Auge, sie fordert mit immergleicher Parole "Privat vor Staat". Und der CDU-Fraktionschef in Telgte hält die kommunalwirtschaftliche Betätigung offenbar sogar für sozialistisches Teufelswerk.

Dass aber kommunale Stadtwerke oder Verkehrs- und Wohnungsbaugesellschaften wichtige Partner der privaten Wirtschaft, der Handwerksbetriebe und mittelständischen Unternehmen vor Ort sind, wird bei dieser "markt-liberalen" Sichtweise ausgeblendet. Hier werden in kommunaler (nicht in staatlicher!) Trägerschaft wichtige Aufgaben der Daseinsvorsorge erfüllt: Versorgung mit Strom, Gas und Wasser, Bereitstellung öffentlicher Verkehrsmittel, Schwimmbäder oder anderer städtischer Einrichtungen. Kommunale Unternehmen sind wichtige Auftraggeber für das örtliche Handwerk und die mittelständische Wirtschaft. Und nicht zuletzt: Kommunale Wirtschaftsunternehmen schaffen tausende von Arbeitsplätzen und bilden junge Menschen in vielfältige Berufsbildern aus.

Die Resolution der SPD-Fraktion wurde schließlich mit geringfügigen Änderungen im Hauptausschuss verabschiedet. Mit nur einer Gegenstimme: Wenig überraschend von der FDP. Und mit den Stimmen der CDU, einschließlich der von Dr. Allemeyer. Zu befürchten bleibt aber, dass die CDU/FDP-Landesregierung trotz aller Gegenargumente und Proteste von den Kommunen über den kommunalen Arbeitgeberverband und die Gewerkschaften bis hin zu großen Teilen der CDU-Basis stur an ihrer Haltung festhalten wird.

w.p.

Position der GRÜNEN setzt sich im Ergebnis durch:

Baugebiet "Telgte-Nord-Ost" endgültig zu den Akten gelegt

Für die GRÜNEN im Rat der Stadt Telgte ist es ein entscheidendes Argument, dem Haushalt 2007 zuzustimmen: Das seit Jahren vorgesehene Wohngebiet "Telgte Nord-Ost" im Klatenberg bzw. am Eichenweg ist offenbar endgültig zu den Akten gelegt worden. Nachdem nun auch die CDU-Fraktion (wieder) für einen "Rückzug aus der bisherigen Gesamtplanung" plädiert, blieb die SPD-Fraktion mit ihrem Votum für die Bebauung im Nord-Osten in der Minderheit - und die langjährige Position der GRÜNEN setzte sich im Ergebnis durch.

Die Fraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN unterstützt dem Grunde nach die weitere behutsame Wohnbauentwicklung im südlichen Stadtgebiet. Angesichts der demographischen Entwicklung und einer mittelfristig zu erwartenden Stagnation der Baunachfrage sowie der städtebaulich äußerst problematischen Lage des vorgesehenen Gebietes "Telgte-Nord-Ost" jenseits der Umgehungsstraße am Rande der Klatenberge hielten wir eine Bauentwicklung an dieser Stelle von Anfang an für vollkommen verfehlt.

In dem entsprechenden Antrag zum Haushalt 2007 hieß es: "Aus der angeblichen Verpflichtung zur städtebaulichen Verwertung des Geländes des ehemaligen Michaelsheims folgt der angebliche Sachzwang einer neuen östlichen Verkehrserschließung, die wiederum wegen der Kosten den angeblichen Sachzwang zur Baulandentwicklung in den Klatenbergen nach sich zieht. Dieser "Sachzwang-Logik" sollte sich die Stadt aus Vernunftgründen entziehen und sich auf eine abschnittweise Entwicklung und Erschließung von Baugrundstücken in "Telgte Süd-Ost" konzentrieren."

Die neue Beschlusslage spricht nicht dagegen, die Fläche des ehemaligen Michaelsheims weiterzuentwickeln und einer neuen Nutzung zuzuführen. Aber der Charakter der Siedlungsfläche unmittelbar an bzw. in den Klatenbergen und in der Nähe zum Landschaftsschutzgebietes sollte als Waldrandlage erhalten bleiben.

w.p.

Behutsame Weiterentwicklung des Telgter Sportstadions

Die SPD-Fraktion war es, die im Rahmen der Haushaltsberatungen das Thema "Takko-Stadion" ins Gespräch brachte, bauliche Erweiterungen anregte und zugleich Finanzmittel aus der Sportpauschale des Landes bereitstellen wollte. Die intensive Debatte im Finanzausschuss Anfang März zeigte allerdings auch, dass die Problemlage vielschichtig ist und sich ein behutsames und abgestimmtes Vorgehen empfiehlt.

Die GRÜNEN hatten zunächst beantragt, den für einen vernünftigen Trainings- und Spielbetrieb derzeit erkennbaren Investitionsbedarf am Telgter Sportstadion ("Takko-Stadion") zu ermitteln und im zuständigen Fachausschuss vorzustellen. In diese Darstellung sollte dann die Frage der zeitlichen Realisierung sowie die Finanzierung erforderlicher Maßnahmen (u.a. aus den Rücklagen der Sportpauschale) aufgenommen werden.

Aus Gesprächen des vergangenen Jahres zwischen den Fraktionen und der SG-Telgte sowie den bisherigen Beratungen und Beschlüssen zur baulichen Situation des Telgter Sportstadions ist bekannt, dass es für eine Aufrechterhaltung des Trainings- und Spielbetriebs Investitionsbedarf bei den Spiel- und Trainingsplätzen sowie den baulichen Anlagen gibt.

Andererseits gilt es auch, die Interessen der Anwohner/innen in der direkten Nachbarschaft des Stadions zu berücksichtigen und in alle weiteren Schritte einzubeziehen. Um eine Einschätzung der Notwendigkeiten wie auch der Realisierungs- und Finanzierungsmöglichkeiten überhaupt vornehmen zu können, wurde die Verwaltung nun zunächst mit einer zusammenfassenden Darstellung aller Fakten beauftragt. Zugleich stimmte der Finanzausschuss einstimmig dafür, in diesem Jahr bereits 60.000,- Euro bereitzustellen, falls erste Investitionen schon in 2007 vorgenommen werden sollen. Versehen ist der Haushaltsansatz allerdings zunächst mit einem sogenannten Sperrvermerk, den der Fachausschuss für Sportfragen gegebenenfalls aufheben kann. Dennoch weist der Beschluss auch nach Auffassung der grünen Fraktion in die richtige Richtung.

w.p.

Schulen erhalten leicht höhere Budgets

Das Thema ist alt und die politische Auseinandersetzung darüber auch: Die Telgter Schulen müssen mit knapp bemessenen Budgets auskommen, um ihre laufenden Betriebskosten zu finanzieren. Im Jahre 2003 gab es zudem eine gravierende Kürzung dieser Budgets um 25 Prozent.

Seit dieser Zeit blieben die Haushaltsansätze unverändert, während Kostensteigerungen und höhere Anforderungen an die Schulen den Spielraum immer enger werden ließ. Insbesondere die Fraktionen der CWUWG und die GRÜNEN hatten mehrfach für eine Anhebung der Haushaltsansätze gefordert.

Während allerdings die CWUWG von (unrealistischen?) Steigerungsraten von 25 Prozent im Verwaltungshaushalt der Schulen und 50 Prozent (!) im Vermögenshaushalt ausging, setzten sich Bündnis 90/GRÜNE für eine moderate Anpassung der Betriebsausgaben (Verwaltungshaushalt) an die Inflationsentwicklung, das heißt um 10 Prozent ein. Erstmals zeigten sich in diesem Jahr auch CDU, SPD und FDP den Argumenten nicht ganz unaufgeschlossen und so kam es im Ergebnis zu einer Anhebung um immerhin 5 Prozent.

Das ist nicht viel, aber immerhin mehr als nichts ...

w.p.

Regionale Baukultur des ländlichen Raumes berücksichtigen:

Qualitätssicherung für die (letzten) Baugebiete

Wenn der Bebauungsplan "Telgte Süd-Ost" nun endlich in Angriff genommen wird und wenn in Westbevern mit "Engeldamm III" eine Abrundung der Dorfbebauung erfolgt, dann könnten dies auf absehbare Zeit vielleicht die letzten zusammenhängenden Baugebiete sein, die die Stadt Telgte entwickelt. Zurückgehende Einwohner/innen-Zahlen ab etwa 2020 und der Eintritt in eine "Schrumpfungsphase" machen diese Einschätzung wahrscheinlich.

Grund genug, meinen die GRÜNEN, der Frage von qualitätvoller und regionsgewusster Planung mehr Aufmerksamkeit zu schenken und hohe qualitative Anforderungen an die Gestaltung mit den Abschlüssen zum Stadt- bzw. Dorfrand und den Übergängen in die freie Natur zu stellen.

Deshalb regen Bündnis 90/DIE GRÜNEN jetzt an, in eine der nächsten Sitzungen des Bau- und Planungsausschusses das LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen einzuladen, um unter dem Thema "Regionale Baukultur des ländlichen Raumes" die Empfehlungen für ein regionsbewusstes Bauen und ihre Übertragbarkeit auf die aktuell anstehenden Baugebiete in Telgte und Westbevern vorzustellen.

Das LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen (Landschaftsverband Westfalen-Lippe) hat in einem Gemeinschaftsprojekt mit dem Kreis Minden-Lübbecke exemplarisch Empfehlungen für ein regionsbewusstes Bauen erarbeitet und dabei die prägenden Siedlungsstrukturen und typische Baugestaltungsmerkmale systematisch erfasst.

Eines der Ziele dieses Ansatzes ist es, gesichtslose Siedlungserweiterungen und ortsfremd gestaltete Neubebauung zu vermeiden, die keinen Bezug mehr zur der überlieferten Architektur aufweisen. Dabei geht es nicht um einen historisierenden Rückgriff auf die Architektur der vergangenen Jahrhunderte, sondern vielmehr um eine Übersetzung in eine moderne Architektursprache.

Das Projekt zeigt beispielhaft Entwicklungspotenziale und Gestaltungsansätze für ein zukunftsorientiertes und zugleich auf die Entwicklungslinien und Besonderheiten der Region bezogenes Planen und Bauen im ländlichen Raum auf. Der Bau- und Planungsausschuss wird sich am 24. April mit dem Antrag der GRÜNEN befassen.

w.p.

GRÜNE: Arbeit der städtischen Bücherei honorieren

Stellenanhebung abgelehnt

Für Bündnis 90/DIE GRÜNEN stand nach dem Ortstermin des Kulturausschusses vom Oktober 2006 fest, dass die hervorragende und wichtige Arbeit der städtischen Bücherei im Treffpunkt Telgte mehr Ressourcen brauchte. Zudem schwebte der grünen Fraktion eine Ausweitung der Öffnungszeiten auf die Zeiten Samstagvormittag und Donnerstagabend ("langer Donnerstag") vor.

Um diese zusätzlichen Öffnungszeiten personell abdecken zu können, beantragten die GRÜNEN eine Anhebung der Personalausstattung um 0,25 Stellen (von derzeit 1,77 auf gut 2 Stellen). Zur Begründung wies die Fraktion darauf hin, dass die städtische Bücherei auch im vergangenen Jahr - trotz der reduzierten Stellenzahl - erneut eine Steigerung der Ausleih- und Nutzer/innenzahlen erreicht habe. Zusätzlich sei die bestehende Zusammenarbeit mit den Telgter Grundschulen neu konzipiert und deutlich verstärkt worden.

Schon allein diese Leistungsausweitung, sowie ein Vergleich von Personaleinsatz und Leistungsumfang mit umliegenden Büchereien mache eine maßvolle Anpassung der Personalausstattung der Telgter Bücherei erforderlich.

Die anderen Ratsfraktionen sahen für diese - durchaus wünschenswerte - Anpassung keinen finanziellen Spielraum und lehnten den Antrag der GRÜNEN ab.

w.p.

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