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01.01.70 –
Der Öffentlichen Hand kommt in besonderem Maße eine Verantwortung bei der Einhaltung internationaler Normen und Gesetze zu. So sind die ILO-Kernarbeitsnormen (Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivhandlungen, Beseitigung der Zwangsarbeit, Abschaffung ausbeuterischer Kinderarbeit, Verbot der Diskriminierung) für alle ILO-Mitgliedsstaaten – also auch für Deutschland – völkerrechtlich bindend. Mit einem Beschaffungsvolumen von mehr als 360 Mrd. Euro jährlich, von dem allein die Kommunen 60 Prozent verantworten, können die Kommunen – und somit auch die Stadt Telgte – wichtige Impulse für einen verantwortungsvollen Umgang mit öffentlichen Mitteln geben und darüber hinaus eine Vorbildfunktion für das Konsumverhalten aller Bürger wahrnehmen.
Durch die Umsetzung dieser Vergabekriterien setzt sich die Stadt aktiv für die Herstellung ihrer Verbrauchsgüter unter menschenwürdigen Bedingungen ein.
Sie schließt sich damit einer Reihe von Kommunen in NRW an, die einen diesbezüglichen Beschluss schon gefasst haben – darunter Dinslaken, Bonn, Köln, Kamen, Düsseldorf, Neuss.
Mit einer sozial-ökologischen Vergabepraxis orientiert sich die Stadt Telgte somit nicht nur an bestehenden Gesetzen, sondern trägt auch zu einer positiven eigenen Imagebildung bei, da insbesondere der Faire Handel bei immer mehr Bürgerinnen und Bürgern eine Zustimmung erhält.
Die gesetzliche Grundlage für eine derartige Umstellung des Beschaffungswesens wurde mit dem „Gesetz zur Modernisierung des Vergaberechts“ vom April 2009 geschaffen; Hilfestellung bei der praktischen Umsetzung gibt der Deutsche Städtetag mit seinem Leitfaden „Die Berücksichtigung sozialer Belange im Vergaberecht“. Des Weiteren helfen eine Reihe von unabhängigen Siegel- und Überprüfungseinrichtungen bei der Auswahl sozial-ökologisch hergestellter Produkte, wie „Fair Trade“ (Kaffee, Lebensmittel aller Art, Kleidung u.v.m.), Flower Label Program (Blumen), „Fair Wear Foundation (Arbeitskleidung), „Xertifix“ (Pflastersteine) oder „Aktion fair spielt“ (Spielzeug), um nur einige zu nennen. Die christliche Initiative Romero (CIR) mit Sitz in Münster berät ebenfalls Kommunen in der Vorbereitung und Umsetzung eines solchen Beschlusses.
Eine Veränderung der Vergaberichtlinien im o. g. Sinne ist ein erster Schritt, die Entscheidung zum Beitritt als Fair-Trade-Town für die Aktivitäten der Verwaltung zu konkretisieren.
Der Rat der Stadt Telgte möge beschließen:
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