Bauernprotest

15.01.24 –

Unser politisches Jahr hat mit dem bundesweiten Bauernprotest lautstark begonnen. Der Landwirtschaftliche Ortsverband (LOV) Telgte-Westbevern überreichte am 10. Januar Vertretenden aller Fraktionen im Rat der Stadt Telgte die Resolution „Zu viel ist zu viel“. Mit zwei geparkten Schleppern vor dem Rathaus machten rund 30 Landwirtinnen und Landwirte aus unserer Stadt auf ihre Situation und ihren Ärger über die geplante schrittweise Streichung der Steuerrückerstattung für den Agrardiesel aufmerksam.

Wie wichtig unserem grünen Bürgermeister der Austausch, der Dialog und das Bemühen um gegenseitiges Verständnis ist, und das trotz oder gerade wegen der in Teilen durchaus unterschiedlichen Positionen – das machte Wolfgang Pieper in seiner Ansprache deutlich. Wir teilen seine Meinung: Bei aller Kritik ist es wichtig, sich gegenseitig zuzuhören, um Verständnis zu entwickeln. Das ist dem LOV aus unserer Sicht mit seiner Aktion gelungen. Klar ist, wir brauchen unsere Landwirtinnen und Landwirte. Und wir sehen ihren täglichen Einsatz für unsere Lebensmittel.

Landwirtschaftliche Betriebe müssen sich in Deutschland seit Jahren in einem Strukturwandel behaupten, den die Vorgängerregierungen mit ihren CDU/CSU-geführten Landwirtschaftsministerien befeuert haben. Das Höfesterben auch im Münsterland ist eine Folge. „Wachse oder weiche“ – seit vielen Jahren ist das ein geflügeltes Wort in diesem Zusammenhang. Wir können nachvollziehen, dass unsere Landwirtinnen und Landwirte Planungssicherheit und Verlässlichkeit fordern. Verlässliche Politik ist gefragt und sollte für alle Parteien wohl ein Ziel politischen Handelns sein – in Zeiten des Umbruchs allerdings nicht ganz einfach.

Auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene setzen sich unsere grünen Abgeordneten für eine Landwirtschaft ein, die im Einklang mit der Natur arbeiten kann, Tiere respektvoll behandelt, den Familien in der Landwirtschaft ein auskömmliches Wirtschaften ermöglicht und uns mit hochwertigen Lebensmitteln versorgt. Wir wollen die regionale Erzeugung und Vermarktung stärken und dem Betriebssterben der vergangenen Jahre entgegentreten.

Bei allem nachvollziehbaren Frust über die Herausforderung in der Veränderung – es gibt sie heute schon – mehr und mehr Landwirtinnen und Landwirte, die einen „naturnäheren“ Weg für sich gefunden haben. Trotz des Umbruchs und trotz der zu beklagenden Unsicherheit. Beispielsweise steigt der Anteil an Betrieben im ökologischen Landbau laut Bundeslandwirtschaftsministerium kontinuierlich auf inzwischen rund 16 Prozent in 2021. Wir meinen: es gibt da noch Luft nach oben. Wer diesen Weg unterstützen möchte, ist vor allem auch als Verbraucherin und Verbraucher im Supermarkt bei der Auswahl der Lebensmittel gefragt.

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