Grüne kritisieren Stellungnahme des landwirtschaftlichen Ortsvereins

14.01.14 –

Auf einen Bericht der Westfälischen Nachrichten zum Artensterben, nahm der landwirtschaftliche Ortsverein wie folgt Stellung: „So wie die Jäger haben auch wir die Herausforderung vor Augen, die negative Beeinflussung der Artenvielfalt zu minimieren. […] Doch ein Faktor könne nicht die alleinige Verantwortung für die derzeitige Entwicklung tragen. Vielmehr sind die Veränderungen in den Lebensräumen der Tiere, wie etwa die stärkere Nutzung des Waldes als Freizeitraum für Menschen und der sinkende Grundwasserspiegel, der den Jungtieren das Überleben erschwert, weitere gewichtige Faktoren für den in ganz NRW um sich greifenden Rückgang der Artenvielfalt.“

Darauf antwortet der Grüne Ortsverband in einer Pressemitteilung wie folgt:

„Wir nehmen positiv zur Kenntnis, dass die Landwirte ihre Mitverantwortung für den ökologischen Zustand der natürlichen Lebensräume erkennen, kritisieren dabei aber auch die fehlenden Konsequenzen. Richtig ist zwar, dass die Landwirtschaft nur einer von mehreren Faktoren ist, diese Erkenntnis darf aber nicht dazu führen, die Verantwortung gleich wieder von sich zu weisen. Vielmehr müssen alle Beteiligten nach ihren Möglichkeiten suchen, einen positiven Einfluss auf die Entwicklung zu nehmen. Davon jedoch ist in der Stellungnahme des landwirtschaftlichen Ortsvereins keine Rede. Immerhin wird auf Telgter Gebiet die Grundwasserqualität nördlich und in weiten Teilen auch südlich der Ems vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz als „schlecht“ eingestuft. Und zwar einzig aufgrund erhöhter Pestizid- und Nitratwerte. Über neun Prozent der Arten in Nordrhein-Westfalen sind bereits ausgestorben, weitere 36 Prozent sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Umweltminister Remmel spricht mit Recht von einem „Löschen der Festplatte der Natur“.

Die Grünen in Telgte sehen durchaus, dass es für die Landwirte wirtschaftliche Leitplanken gibt, die die Handlungsmöglichkeiten einschränken, fordern die Landwirtschaft aber auch auf, Machbares auszuloten und umzusetzen. Hilfreich wäre ein „Arbeitskreis Ökologie“ innerhalb des landwirtschaftlichen Ortsverbandes, der sich mit Förderangeboten des Landes und aktuellen Forschungsergebnissen befasst und an die Mitglieder weitergibt. Hier kann die Zusammenarbeit mit Imkern und Umweltverbänden gesucht werden. Auch der Grüne Ortsverband bietet ausdrücklich seine Mithilfe an.“

 

Foto: Paeshooter / www.pixelio.de

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