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16.12.09 –
Als bei der Präsentation am Wahlabend das erste Ergebnis zur Ratswahl auf der Großleinwand erschien, befanden sich einige Leute nicht im Hauptraum des Bürgerhauses, sondern in dem zum Saal hin geöffneten Nebenraum. Da dieser eine niedrigere Decke hat, war die Leinwand von dort aus nicht in voller Höhe zu sehen. Für die Balken von CDU, SPD und FDP reichte der Ausschnitt. Allein der grüne verschwand nach oben aus dem Sichtfeld und nur, wer sich bückte und den Hals verdrehte, sah die Zahl am oberen Ende: 47,9 % für Katja Müller im Wahlkreis 70! 8,5 % dazu gewonnen.
Damit hatte die Präsentation, wie auch am 30. August, mit einem Paukenschlag begonnen. Und genau so setzte sich das fort:
Alle vier Direktmandate konnten wieder gewonnen werden, alle vier mit noch mal verbesserten Ergebnissen, voran Wolfgang Pieper im Wahlreis 20 mit 51,7 %.
Ein weiterer Wahlkreis wurde direkt gewonnen: Marian Husmann zog im Wahlkreis 120 mit 39 % an Volker Hövelmann vorbei. Im Wahlkreis 60 entstand ein Patt zwischen unserem Fritz Adriaans und Hannelore Becker von der CDU, dort wird das Los entscheiden. Für Fritz hat das keine Auswirkungen, da er entweder direkt oder über Liste, auf jeden Fall aber im Rat ist. Hannelore Becker dagegen kommt nicht in den Rat, wenn sie gegen Fritz den kürzeren zieht. Auf ihr Mandat würde Elke Duhme über die Reserveliste der CDU nachrücken.
Die beiden neu dazu gewonnenen Sitze werden von Sabine Grohnert und Michael Brandherm (Westbevern) besetzt. Michael hat uns schon während der gesamten vergangenen Ratsperiode im Bauauschuss vertreten, Sabine arbeitet seit einem guten Jahr in der Fraktion mit. Ihre Schwerpunkte liegen in der Schulpolitik und der Jugendarbeit. Als konkretes Ziel möchte Sabine für die Barrierefreiheit in Telgte arbeiten. Wieder zwei kompetente und fröhliche neue Ratsmitglieder, die unser Team wunderbar abrunden werden.
Ein weiteres Bonbon: Wolfgang gewinnt das erste grüne Direktmandat im Kreistag überhaupt. 40 % der Wählerinnen und Wähler schenkten ihm das Vertrauen. Wolfgang löst damit Götz Zimmermann (CDU, 36,1 %) im Kreistag ab. Die CDU verliert dadurch ihr Überhangmandat und die SPD ein Ausgleichsmandat.
Also: 33,4 %, und damit dieses mal definitiv das höchste grüne Wahlergebnis in Nordrhein-Westfalen, elf Sitze, fünf oder sechs Direktmandate im Rat und eins im Kreis. Liebe Leute, damit können wir wirklich zufrieden sein.
So sahen das auch Arndt Klocke, unser Landessprecher und der Kassierer des Landesverbandes, Jo Schroers. Jo und Arndt haben uns die Ehre erwiesen, sind extra angereist, um den Abend mit uns zu erleben. Sie haben es nicht bereut. Arndt hat seine Abreise um eine Stunde verschoben und Jo war bis eins mit uns im „Wilden Mann".
Über Arndt Klockes Handy liefen auch Glückwünsche von prominenter Seite ein: Sylvia Löhrmann, Fraktionssprecherin im Landtag, simste „Wahnsinn!!!", Renate Künast „Man glaubt es kaum, :-) @ Telgte", Bärbel Höhn meldete „Super".
33,4% sind das Ergebnis von Wolfgang Pieper, einem unglaublichen Team aus insgesamt 25 Aktiven und der erstklassigen Unterstützung in der Kommunikation durch Nikolaus Niet.
Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Die Grünen sehen sich als Gewinner/in, nicht als Sieger/in und dennoch gibt es Verlierer/innen. Alle anderen Parteien haben Federn gelassen, das kann man hier als ungerecht und dort als gerechter empfinden, in jedem Fall sollte man/frau auch das ehrenamtliche Engagement der „anderen" würdigen für die das ein weniger schöner Abend war.
Besonders natürlich für einen: Dr. Meendermann hat die politische Bühne in Telgte endgültig verlassen und er hat dies aufrecht und mit Würde getan. In seiner knapp fünfminütigen Abschiedsrede kam die schwere Belastung der letzten Monate zum Ausdruck. Die „Grüne Welle" wünscht Herrn Dr. Meendermann für seine Zukunft, ohne irgendwelche Häme, alles Gute.
Für die Stadt bedeutet das gleichzeitig eine schwierige Zeit für die nächsten Monate, in der der Haushalt aufgestellt werden muss und eine starke Arbeitskraft fehlt. Aber die Stadt hat sich damit auch deutlich ablehnend gegenüber der Verquickung von InvestorInnen-Interessen und dem Neubau der Feuerwache und auch gegenüber dem Baugebiet in den Klatenbergen positioniert.
Und die Grünen sind deutlich in die Pflicht genommen, sowohl was die Gestaltung der Politik in den nächsten fünf Jahren betrifft, als auch bei der Aufstellung einer Kandidatin / eines Kandidaten für die Bürgermeister/innenwahl.
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