Presserklärung der Grünen zur Orkottenplanung

31.08.12 –

Die Planung zur Neuordnung des Orkotten steht derzeit in der Öffentlichkeit stark in der Kritik. Der Gründe dafür liegen in der Befürchtung, die vorgesehene Zusammenfassung des großflächigen Lebensmitteleinzelhandels im Osten des Orkottens wirke sich schädigend auf die Kund/innenfrequenz in der Altstadt aus. Es gibt die Sorge, dass Unwägbarkeiten zu einer wesentlichen Vergrößerung der Verkaufsflächen führen.

Die Grünen in Telgte sehen diese kritische Debatte durchaus positiv. Letztendlich führt sie zu einem Interesse an der Politik, zu Engagement für die eigene Stadt und sie gibt Gelegenheit, die Sachverhalte intensiv zu diskutieren und transparent zu machen. So hat die Erörterung einer Liste von aufgekommenen Fragen in der Ausschusssitzung am 28. August bereits zu Verbesserungen geführt, weitere Detailfragen sollen in einer beschlossenen Einwohnerversammlung geklärt werden. Weitere angeführte Gründe allerdings, die eine Gefälligkeitsplanung zugunsten Dritter unterstellen, werden von den Grünen scharf zurückgewiesen.

Die Grünen in Telgte sehen die Neuordnung des Orkottens als einen der entscheidenden Bausteine des von einer breiten politischen Mehrheit getragenen Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzeptes (IHEK). Einen sinnvollen Abschluss wird es aber nicht geben, solange zwei verschiedene Standorte versuchen, ihre Attraktivität in Konkurrenz zu dem jeweils anderen zu erhöhen, was ein dauerhaftes Streben nach einer Ausweitung sowohl des Flächen-, als auch des Warenangebotes mit sich bringt. Ruhe bringt nur ein einzelner, planerisch klar geregelter und damit auch begrenzter Standort. Das jetzt beplante Gebiet im östlichen Orkotten ist bereits im Einzelhandelkonzept als Ergänzungsfläche ausgewiesen. Ein großer Vorteil ist die, zwar nicht gefühlte, jedoch reale Nähe zur Altstadt. Eine akzeptierte Anbindung, wie im IHEK vorgesehen, kann nur von diesem Standort aus geschaffen werden.

Unstrittig ist, dass Telgte großflächigen und auch attraktiven Lebensmitteleinzelhandel braucht. Im Sinne einer guten Nahversorgung für unsere Bürgerinnen und Bürger, aber auch weil niemanden, auch nicht den Akteur/innen in der Altstadt daran gelegen sein kann, dass die Telgter/innen auf Angebote in umliegenden Städten ausweichen. Bedenklich sind auch nicht die Supermärkte an sich, sondern deren Randsortimente und die zusätzlichen Angebote durch die integrierten Fachgeschäfte. In der Ausschusssitzung gab es eine breite Mehrheit für eine wirksame Begrenzung dieser Randsortimente. Entsprechend haben wir beantragt, dass die Stadt beim Kreis eine wirksamen Kontrolle einfordert. Ein Schwerpunkt der Planung liegt auf den ergänzenden Angeboten, wie Schuhen und Drogerieartikeln. Diese werden sowohl in ihrem Sortiment, als auch in ihrer Größe klar festgelegt, wodurch jede Veränderung vom Einverständnis des Rates abhängen wird. Entscheidend ist, dass Rat und Verrwaltung diese Faktoren künftig steuern können, und dies ist deer Kern der mit großer Mehrheit gefassten Beschlüsse.

Gleichwohl bleiben Risiken und Unwägbarkeiten. Diese sind allerdings nicht so groß, wie die einer ungesteuerten Fortentwicklung, mit der Erweiterung am westlichen Standort um insgesamt 2000qm und einer nicht verhinderbaren Nachfolgenutzung dabei eventuell frei werdender Flächen im Osten. Das wichtigste für einen positiven Ausgang der aktuellen Planungen, die auf eine wesentlich verträglichere Lösung mit einer Erweiterung von insgesamt 650qm zielt, ist eine klare Linie der Stadt. Entsprechend erfreulich ist die breite Mehrheit im Rat, die die Planung trägt. Die Grünen hoffen, vor allem auch durch die noch folgenden Diskussionsrunden, auch die anderen Akteure mit in dieses Boot zu bekommen und so das gemeinsame Ziel auch auf einem gemeinsamen Weg zu erreichen: Eine lebendige, lebenswerte und attraktive Stadt, für alle, die hier wohnen und für diejenigen, die zu uns kommen.

Kategorie

Einzelhandelskonzept | IHEK

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