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19.09.11 –
Auf eine Anfrage der Grünen Fraktion im Bau- und Planungsausschuss antwortete die Verwaltung mit mit einer umfangreichen Darstellung der aktuellen Situation. Aus der Antwort ging auch hervor, dass die Verwaltung das Thema derzeit weiter bearbeitet.
Die Anfrage zielte auf die Neuauflage des Regionalplanes, die zur Zeit von der Bezirksregierung erarbeitet wird. Im Regionalplan werden Entwicklungsmöglichkeiten und -ziele überörtlich betrachtet und festgelegt, was zu einer sinnvollen Verteilung z. B. von Gewerbegebieten und Einzelhandelszentren führen soll. Der Regionalplan ist nach seiner Verabschiedung verbindliche Grundlage der kommunalen Planungen. Auch Flächen, auf denen Windparks geplant werden sollen, müssen also jetzt in den Regionalplan aufgenommen werden.
Bisher gibt es in Telgte zwei Windvorrangzonen, "Krumme Reck", nördlich von Westbevern, und "Bester Feld", südlich der Straße nach Warendorf, kurz vor Raestrup. In diesen Bereichen werden derzeit 12 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 9.100 KW betrieben. Außerdem gibt es zwei Kleinwindanlagen mit zusammen 90 KW Leistung. Das entspräche im Volllastbetrieb, also bei gutem Wind, etwa 12% des Stromverbrauchs in Telgte. Diese Leistung wird natürlich im Mittel bei Weitem nicht erreicht. Die Verwaltung hat die Bezirksregierung gebeten, weitere Untersuchungen durchzuführen, um weitere mögliche Flächen zu finden. Außerdem beabsichtigt sie, ein privates Planungsbüro mit einer entsprechenden Untersuchung zu beauftragen. Problematisch sind natürlich immer nötige Abstände zu vorhandenen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, um Belastungen durch Lärm und Schattenschlag auszuschließen.
Erfreulich ist eine Änderung des Gewerbesteuergesetzes aus dem Jahr 2009, nach der die Gemeinden, auf deren Flächen Anlagen gebaut werden, 70% der anfallenden Gewerbesteuer bekommen, auch wenn die Betreiberfirma woanders ansässig ist, der Rest wird am Firmensitz gezahlt. Diese Regelung verbessert die Bereitschaft der Gemeinden, Windvorrangzonen auszuweisen.
Ein weiteres Handlungsfeld ist die Lockerung der derzeitigen Höhenbegrenzung von 100 Metern in den bestehenden Zonen. Diese würde den Austausch der bestehenden Anlagen gegen leistungsfähigere ermöglichen.
Ein Ausbau der Windenergie hätte auch positive Auswirkungen auf den European-Energy-Award (EEA) -Prozess, in dem sich die Stadt Telgte um eine Auszeichnung in Gold bewirbt.
Die Grünen in Telgte unterstützen den Ausbau der Windenergie, weil es nach dem Atomausstieg einen Wettlauf zwischen erneuerbaren und fossilen Energiequellen geben wird, weil die dezentrale Versorgung der zentralen, z. B. durch Offshoreparks, vorzuziehen ist, weil sich Investitionsmöglichkeiten für hiesige Interessent/innen ergeben und weil wir das Stadtsäckel im Blick haben.
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