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16.07.11 –
Welche Zukunft haben die 29 Spielplätze der Stadt Telgte? Diese Frage stand in der Sitzung des Ausschuss für Jugend, Senioren, Sport und Soziales am 3. Mai 2011 im Mittelpunkt. Hier wurde der Vorschlag der Verwaltung beraten, 10 Spielplätze im Laufe der nächsten Zeit aufzugeben bzw. umzunutzen. Dadurch dass in der letzten Zeit auch neue, schönere Spielplätze entstanden sind, die älteren teilweise über einen schlechten und veralteten Zustand an Spielgeräten verfügen und es immer weniger Kinder in Telgte gibt, wurde diese Diskussion angeregt. Zudem sind die Pflege und Unterhaltung aller Spielplätze natürlich ein Kostenfaktor – sie werden einmal wöchentlich kontrolliert.
Wir als grüne Ratsfraktion halten es ebenso für sinnvoll, einen kritischen Blick auf die derzeitige Spielplatzsituation zu werfen und diese auch in ihrer Gesamtheit anzuschauen anstatt isoliert über einzelne Spielplätze zu diskutieren. Natürlich darf und muss es da auch mal zu Veränderungen und Schließungen kommen.
Aber der demografische Wandel bedeutet auch, dass Kinder zu einer noch größeren Minderheit werden. Die Stadt muss sich also besonders anstrengen, um attraktiv als Wohnort für Familien zu sein. Spielmöglichkeiten für Kinder zählen ebenso zu weichen Standortvorteilen wie die Bildungs- und Freizeitpalette. Telgte kann hier jetzt schon besser werden. Spielplätze sind für uns jedenfalls keine geeignete Verschiebemasse für die Haushaltssanierung.
Wir haben daher in der Ausschuss-Diskussion deutlich gemacht, dass wir uns ein Spielplatz-Konzept wünschen, das diesen Namen verdient, aber nicht als Schließungs-, sondern Weiterentwicklungskonzept: Wenn Spielplätze geschlossen werden, dann müssen die verbleibenden qualitativ verbessert werden. Unsere Sorge ist: „Was weg ist, ist weg“, daher halten wir einen behutsamen Weg für notwendig.
Der Vorschlag der Verwaltung zur Auswahl der 10 zu schließenden Spielplätze beruhte auf einer Kriterienliste, die das Alter der Spielplätze und –geräte berücksichtigt, das Alter der Wohnbevölkerung im Umfeld und die Zahl der Kinder im Einzugsgebiet. Diese Kriterien sind nachvollziehbar, greifen aber aus unserer Sicht zu kurz. Man könnte schließlich neue Spielgeräte aufbauen, wenn man einen Spielplatz aufwerten wollte und in ältere Wohngebiete ziehen i.d.R. wieder junge Familien nach. Eine Umnutzung könnte im Einzelfall – wie von der Verwaltung auch vorgeschlagen –die Umgestaltung in eine pflegeleichtere Spiel- und Erlebnisfläche bedeuten.
Gefehlt hat uns in den Überlegungen vor allem die Beteiligung der Kinder selbst bei der Frage, welche Spielplätze sie gern oder gar nicht nutzen und welche Veränderungswünsche sie haben. Wir haben angeregt, dazu die Kinder über die Kindertagesstätten, Grundschulen bzw. die Offenen Ganztagsgrundschulen und den Kindertreff im Rahmen eines Projekts zu beteiligen und ihre Ideen in die politische Beratung einfließen lassen. In anderen Städten ist die aktive Kinderbeteiligung in Spielplatzfragen üblich und es gibt damit sehr gute Erfahrungen. Sie sollte vor den politischen Grundsatzentscheidungen stehen.
Gleichwohl haben wir uns die zur Schließung genannten Spielplätze angesehen. Dabei haben wir uns dagegen ausgesprochen, die Spielplätze am Mühlenkamp (in Westbevern) und an der Schillerstraße aufzugeben. Die Spielplätze an der Ignaz-Reimann-Str, und am Propst-Schrull-Weg hingegen sind sehr klein und haben bessere in der Nähe, so dass eine Schließung aus unserer Sicht akzeptabel ist. Bei allen anderen waren wir unsicher und finden eine Mitsprache der Kinder und Familien sinnvoll. Dies sind die Spielplätze an der Brucknerstr./Beethovenstr, Finkenweg, Glatzer Weg, Robert-Koch-Str. und an der Robert-Schumann-Str. (alle in Telgte-Stadt).
Wir konnten uns im Ausschuss nicht damit durchsetzen, nur über die unstrittigen Spielplätze weiter zu beraten – wir hatten allerdings auch nicht den Eindruck, dass sich die anderen Fraktionen vorher von den 10 Standorten selbst einen Eindruck verschafft haben. Dennoch war es Konsens, zunächst Konzepte der Nachnutzung dieser 10 Spielplätze zu entwickeln, beginnend mit den beiden von uns genannten, bevor endgültig entschieden wird.
In der Presse gab es keine Resonanz zu dieser Diskussion in Form von Leserbriefen, daher interessiert uns hier ganz besonders die Meinung unserer Pöggsken-Leser/innen zum Thema Zukunft der Spielplätze in Telgte. Mailen Sie uns gern!
Katja Müller
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